TSG Dossenheim – TSV Wieblingen 20:20 (10:10)
Vergangenen Sonntag reiste die erste Herrenmannschaft des TSV Wieblingen zum vermeintlichen Spitzenspiel der 1. Kreisliga Heidelberg nach Dossenheim. Doch das Spiel konnte leider den im Vorfeld erwarteten hohen Ansprüchen nicht gerecht werden.
Im Vorspiel standen sich bereits die zweiten Mannschaften beider Vereine gegenüber welches ebenfalls mit einem 20:20 endete. Bereits hier waren sehr viele Wieblinger Zuschauer angereist und die Dossenheimer Schauenburghalle war fest in Wieblinger Hand. Zum Hauptspiel um 19 Uhr war die Halle dann sehr gut gefüllt und die Mehrzahl der Zuschauer waren Wieblinger Anhänger. Mit Trommeln und Megaphon bestückt machten sie das ganze zu einem Heimspiel.
Beide Mannschaften begannen sehr nervös, beiden Seiten merkte man die Bedeutung dieses Spiels deutlich an. Dossenheim erwischte den besseren Start und konnte über 1:0 mit 3:1 in Führung gehen. Trotz teilweiser doppelter Unterzahl in den ersten 15 Spielminuten konnte der TSV den Rückstand bei maximal zwei Toren halten und beim 5:5 und 7:7 jeweils sogar wieder ausgleichen. Beim 8:9 konnte dann sogar die erste Führung erzielt werden. Doch leider brachte auch dies nicht die gewünschte Ruhe ins Spiel des TSV. Viele technische Fehler, unnötige Ballverluste und einige verworfene Bälle verhinderten eine höhere Führung. Im Gegenteil: Die junge Dossenheimer Mannschaft konnte bis zum Pausenpfiff den Ausgleich erzielen und die Mannschaften gingen mit einem 10:10-Zwischenstand in die Kabinen zur Pausenansprache.
Trotz einer guten Abwehrleistung und einem erneut stark haltenden Jonathan Zartmann im Tor konnte der TSV sich keine Vorteile erspielen. Stützend auf diese gute Abwehrarbeit sollte es doch möglich sein das Spiel im zweiten Durchgang für sich zu entscheiden. Der TSV erwischte auch den besseren Start und konnte beim 10:12 erstmals in diesem Spiel mit zwei Toren in Führung gehen. Doch jeder, der gedacht hatte, das Spiel würde jetzt zu Gunsten des TSV verlaufen, wurde enttäuscht. Denn Dossenheim konnte nun vier Tore in Folge erzielen und beim 14:12 seinerseits mit zwei Toren in Führung gehen. Das Spiel nahm ungefähr den gleichen Verlauf wie im ersten Durchgang: Beide Mannschaften hatten eine extrem hohe Fehlerquote. Dieses „Spitzenspiel“ hatte nicht annähernd das Niveau, das zu erwarten war, lediglich die Spannung riss die vielen Zuschauer mit. Beim 16:16 hatte der TSV wieder ausgeglichen, nun wechselte die Führung hin und her. Beim 18:19 hatte der TSV dann mehrfach die Möglichkeit, auf zwei Tore davon zu ziehen und eventuell eine Vorentscheidung zu erzielen. Doch Fehlwürfe und auch zwei Zeitstrafen in den letzten fünf Minuten verhinderten dies. Im Gegenteil: Die TSG Dossenheim konnte mit 20:19 wieder in Führung gehen. Der TSV gab sich aber nicht geschlagen und konnte durch Philipp Wolf 30 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich zum 20:20 erzielen. Bei gespielten 59:40 Minuten nahm Dossenheims Trainer Masica die Auszeit. Beim TSV ging es nun darum, wenigstens diesen einen Punkt zu retten. Der Abwehr gelang es auch, den Dossenheimern eine schlechte Wurfposition auf Linksaußen anzubieten. Der im zweiten Durchgang eingewechselte und ebenfalls stark haltende Salem Lawand im Tor des TSV konnte den Ball abwehren. Der Abpraller landete in den Armen von Marcel Kremser. Schnell schalteten die Wieblinger Spieler um und versuchten, in den letzten fünf Sekunden noch zum Torabschluss zu kommen. Marcel Kremser war es dann, der sich aus dem Rückraum ein Herz nahm und den Ball aufs Tor hämmerte. Doch Dominic Elfner im Tor der Dossenheimer konnte den Ball parieren, und das Spiel endete leistungsgerecht 20:20. Einen Sieg hätte an diesem Abend auch keine Mannschaft verdient gehabt, darüber waren sich beide Seiten eigentlich auch einig.
Für den TSV bleibt festzuhalten, dass eine gute Abwehrleistung einen Punkt auswärts beim Mitaufstiegsfavoriten verdiente – aber dass noch eine ganze Menge Arbeit auf Spielertrainer Norman Zutavern zukommt. Um bis zum Saisonende ganz oben dabei bleiben zu können, bedarf es einer Leistungssteigerung im Angriff in den kommenden Spielen. Zum nächsten Heimspiel erwartet den TSV ein kaum weniger brisantes Duell mit den Nachbarn von der anderen Neckarseite: Am Sonntag 13. Oktober um 18 Uhr erwartet der TSV den TSV Handschuhsheim zum Derby in der „Hölle West“.
Abschließend möchte sich noch die gesamte Mannschaft sowie die Verantwortlichen für die tolle Unterstützung durch das Wieblinger Publikum bedanken. Die Mannschaft hat kämpferisch alles gegeben und wird sich auch im nächsten Spiel wieder voll reinhängen und hofft auch hier in diesem Derby auf Eure Unterstützung.
Noch eine kleine Randnotiz: Mit Daniel Zach auf Seiten des TSV und Nils Zach bei der TSG standen sich zwei Brüder auf dem Spielfeld gegenüber. Da beide als Kreisläufer aktiv sind kreuzten sich auch öfter ihre Wege der beiden doch beide gingen, wie auch die kompletten Mannschaften, sehr fair miteinander um. Im zweiten Jahr in Folge gab es also ein Brüderduell: In der letzten Saison traf Stephan Gutfleisch auf seinen Bruder Matthias, der für den TSV Handschuhsheim spielt.
Für den TSV spielten:
Tor: Salem Lawand, Jonathan Zartmann
Feld: Paul Geier (1), Marcel Kremser, Norman Zutavern (1), Daniel Zach (1), Yasar Cinko (2), Lukas Gaa (1), Sebastian Schank (4/2), Patrick Theiß (5), Tobias Müller (4), Philipp Wolf (1), Daniel Beyer, Johannes Hummel
TSG Dossenheim:
Tor: Dominic Elfner, Christof Unholz
Feld: Nils Arndt, Gregor Harder, Sven Möckel (2), Sven Hasberg (6), Simon Heinicke, Tillmann Engler (3), Max Hildenbeutel (4/2), Nico Loddo (2/1), Nils Zach, Simon Weickert (2), Paul Dinter (1)