TSG Wiesloch III – TSV Wieblingen III 30:19 (16:9)
Am Harz lag es nicht. Wer spielen kann, kann mit allem spielen – so die alte Weisheit. Und doch war den Spielern des TSV die Unsicherheit mit dem gut geharzten Spielgerät in der Wieslocher Halle am Stadion anzumerken. Übervorsichtige Pässe, Abgaben ins Leere, Torschüsse auf den Boden – bis sich der TSV nach Jahren des strikten Haftmittelverbotes ein wenig auf die Situation eingestellt hatte, vergingen lange Minuten. Da führte die TSG bereits mit 9:1, dank ihres hervorragend besetzten Rückraums, der aus allen Lagen die TSV-Abwehr in Verlegenheit brachte. Wofür ein geharzter Ball ja auch keine Erklärung sein kann.
Erst jetzt fing sich der Aufsteiger aus Wieblingen, verdichtete die Abwehr und stellte durch beherztes Kontern klar, dass er sich nicht kampflos ergeben würde. „Frode“ Nachrodt im TSV-Tor lief allmählich zu großer Form auf – und nach einem 5:1-Lauf stand es nur noch 10:6. Doch mehr an Aufholjagd war nicht mehr drin. Die erfahrenen und technisch versierten Gastgeber zogen routiniert ihr Spiel auf – und setzten sich bis zur Pause wieder auf sieben Tore ab.
Nach dem Seitenwechsel wurde der Rückstand bald zweistellig (21:11, 25:15). Der TSV hielt nun über Einzelaktionen und Konter einigermaßen mit. Doch angesichts der längst gefallenen Entscheidung zerfaserte das Spiel nun beiderseits. Wiesloch zog seine Spielzüge nun nicht mehr ganz so konsequent durch – und auch auf Wieblinger Seite ließ die Konzentration allmählich nach. Wieder schlichen sich einfache Abspielfehler ein, wurden voreilige Torschüsse gesucht. Die Folge war die bislang höchste Saisonniederlage – was bei einem der stärksten Teams der Liga keine Schande ist, zumal sich auch der vorige Gegner Walldorf hier eine ebenso deutliche „Packung“ abgeholt hatte.
Für den TSV spielten:
Frederik Nachtrodt (Tor) – Marc Schneider, Daniel Bräuer (7/1), Klaus Karch (2), Thomas Fein (2), Ralph Engel, Martin Knögel (2), Uwe Morres (1), Christian Dörr (5), Thomas Barth.
Daniel Bräuer