TV Eschelbronn – TSV Wieblingen 20:19 (10:12)
Am Samstagabend stand für die erste Damenmannschaft des TSV Wieblingen auswärts eine durchaus lösbare Aufgabe beim Tabellenfünften in Eschelbronn an. Zwar verlor man das Hinspiel in eigener Halle mit 17:22 Toren deutlich, doch lag dies weniger an den herausragenden Qualitäten der Gäste, sondern an einer desolaten Angriffsleistung der Wieblingerinnen in der ersten Spielhälfte (siehe Spielbericht vom 24. Oktober 2012). Sorgen bereiteten Trainer Christian Dörr vielmehr die zahlreichen Ausfälle durch Krankheit, Verletzungen oder Urlaub, so dass die seit der Rückrunde nicht mehr spielende Ramona Embach reaktiviert werden und drei Spielerinnen aus der 1b aushelfen mussten. Vielen Dank für euren Einsatz!
Das Spiel begann verhältnismäßig ruhig und ausgeglichen. Der TV Eschelbronn bot seinen Gästen trotz defensiver 6-0 Deckung insbesondere auf den Außenpositionen große Lücken, die die TSVlerinnen an diesem Abend auch zu nutzen wussten. Wieblingen hingegen war mit Tanja Fischer in der Spitze auf die großen und wurfsicheren Rückraumspielerinnen der Gastgeber eingestellt, die im Hinspiel die Mehrzahl der Tore erzielen konnten. Diese Art der Deckung funktionierte sehr gut und Eschelbronn kam hauptsächlich über den Kreis oder über Siebenmeter zum Torerfolg. Die erste Halbzeit gestaltete sich dann als ein offener Schlagabtausch, bei dem sich bis kurz vor der Pause keine Mannschaft deutlich absetzen konnte, obwohl Wieblingen in dieser Phase bereits zweimal in Unterzahl agieren musste und zwischenzeitlich einige unnötige Konter zuließ. Der TSV schaffte es aber, sich wieder zu konzentrieren und mit einem Polster von zwei Toren in die Halbzeitpause zu gehen (10:12). Trainer Christian Dörr war zufrieden, wenngleich eine höhere Führung durchaus im Bereich des Möglichen gewesen wäre.
Die zweite Halbzeit indes begann unglücklich. Ein Wurfversuch einer Eschelbronner Angriffsspielerin traf Tanja Fischer gegen den Kopf. Dies führte dazu, dass Wieblingen die Abwehr auf das defensivere 6-0 System umstellen musste. Umgekehrt ging Eschelbronn nun offensiver auf Andrea Sander im Rückraum heraus, um den Spielfluss der Wieblingerinnen zu stören. Dies funktionierte auch sehr gut, Wieblingen tat sich zu Beginn der zweiten Halbzeit schwer, seinen Rhythmus zu finden, besonders im Angriff. Dennoch konnte der Vorsprung zum Stand von 12:15 noch ausgebaut werden. Dann aber zeigten die Maßnahmen von Eschelbronn Wirkung: Eine deutlich aggressivere Abwehr sowie der durch den Ausfall von Tanja Fischer gewonnene Platz für ihre Schützinnen im Rückraum sorgten nach etwa einer Viertelstunde für den Ausgleich (15:15). Vergebene Siebenmeter, Fehlpässe und überhastet abgeschlossene Angriffe auf Seiten des TSV trugen ihr Übriges zum Spielstand bei. Auszeit Wieblingen: Jetzt noch einmal konzentrieren und kämpfen. Die Abwehr wurde offensiver eingestellt, direkt kam es bei Eschelbronn zu Fehlpässen, Bälle konnten abgefangen oder herausgeschlagen werden. Die psychologisch wichtigen weil einfachen Kontertore blieben dem TSV aber verwehrt, immer wieder gab es den Freiwurf für die Gastgeber, die somit in Ballbesitz blieben. Dennoch konnte Wieblingen einen Zwei-Tore-Rückstand (17:15) noch einmal ausgleichen.
Die Stimmung heizte sich zunehmend auf, die Aggressivität nahm zu und entsprechend hektisch wurde nun auch das Spiel. Zwei Zeitstrafen für den Gastgeber in den letzten acht Minuten boten noch einmal die Chance, das Spiel erneut zu drehen. Andrea Sander verwandelte in dieser Phase nervenstark zwei Strafwürfe, doch verkrampfte das freie Angriffsspiel immer mehr: Zu groß war die Fixierung auf die Mitte, wo die hochgewachsenen Damen vom TV Eschelbronn einen guten Abwehrblock stellten und auch die Anspiele auf Martina Rohrmann am Kreis meist gut unterbanden. Entsprechend bitter galt es am Ende die knappe Niederlage von 20:19 hinzunehmen und auf zwei wichtige Punkte im Abstiegskampf zu verzichten. Trotz einer klaren Leistungssteigerung gegenüber der Hinrunde, ließen die Damen vom TSV phasenweise Konsequenz und den Willen, den Sack frühzeitig zu zumachen, vermissen und haben sich diese Niederlage folgerichtig selbst zuzuschreiben. Zu hoffen bleibt, dass dieses Problem in den letzten Spielen der Saison abgestellt werden kann – rein spielerisch konnte man inzwischen häufiger zeigen, dass man bei den meisten Gegnern dieser Klasse mithalten kann. Bedanken wollen wir uns noch bei den Herren der 1b, die uns über weite Strecken des Spiels hervorragend unterstützt haben!
Veronika Jahndel
Für den TSV spielten:
Tor: Carolin Kerber, Stephanie Gerstner
Feld: Andrea Sander (4/2), Madeleine Münch (2), Tanja Fischer (2), Veronika Jahndel (3), Jessica Frohnert (3), Daniela Döring (1), Alexandra Schell (2), Martina Rohrmann (1), Janika Laier, Ramona Embach