Zu Hause musste die erste Herrenmannschaft des TSV Wieblingen zu Hause gegen den favorisierten SC Sandhausen antreten. Die Mannschaft um den prominenten Trainer Jürgen Zeitz hatte sich in diesem Jahr viel vorgenommen und hatte sich in der Vorbereitung auf diese Saison hochklassig verstärkt. Mit den beiden Brüdern Jiri und Jan Mikola kamen zwei tschechische Handballer die schon in der ersten und zweiten Liga ihres Landes aktiv gewesen sind. Des Weiteren stieß mit Steve Gorzalka kam zudem noch ein Spieler mit Erfahrung aus der deutschen dritten Liga zum SC. Abgerundet wurde der Reigen der Neuzugänge durch Linkshänder Michael Hambsch vom HC Odenheim. Diese hochkarätigen Neuzugänge der Sandhäuser sollten die arrivierten Kräfte um Stefan Hofmann, Nicolai Jäckel und Marcel Schüppel unterstützen, damit der Angriff auf die Tabellenspitze in diesem Jahr möglich ist. Allerdings wurde in den ersten beiden Spielen sehr deutlich, dass die Spieler um Trainer Zeitz zwar sehr gute Einzelkönner sind, es aber im Kollektiv noch nicht rund läuft. So musste der SC gleich im ersten Spiel der Saison beim Aufstiegsfavoriten aus Malsch eine herbe 29:9 Schlappe einstecken. Beim zweiten Spiel gegen den den Aufsteiger aus Handschuhsheim lief es dann zwar über weite Strecken besser, doch am Ende musste man auch hier wieder eine Niederlage einstecken. So stand nach dem zweiten Spieltag nicht der erhoffte Platz ganz oben zu Buche, sondern der enttäuschende letzte Tabellenplatz zu Buche.
Trotzdem war Sandhausen aufgrund ihrer nominell starken Mannschaft und der Tendenz des letzten Spieles leichter Favorit in der „Hölle West“.
Auf Wieblinger Seite war man sich im Vorfeld des Spieles auch im Klaren darüber, dass der SC wollte er seine Chance wahren im Laufe der Runde doch noch oben anzugreifen, das Spiel in Wieblingen in jedem Fall gewinnen musste und alles auf Sieg setzen würde.
So wurden die Gäste ihrer Favoritenrolle auch gleich zu Beginn gerecht und zogen Tor um Tor davon. Vor allem den starken Steve Gorzalka aus dem Rückraum und den agilen Kreisläufer Rainer Stempel bekamen die Wieblinger in der ersten Halbzeit nie in den Griff. Auch eine Umstellung der Abwehr und ein Wechsel auf der Torhüter Position konnten zunächst nicht die Wende bringen. Mitte der ersten Hälfte führten die Gäste aus Sandhausen gar mit 5 Toren und alles deutete auf die erste Heimniederlage des TSV Wieblingen hin. Doch kurz vor der Halbzeit kämpfte sich die Mannschaft von Trainer Steffen Hahn wieder auf 3 Tore heran. Mit diesem Abstand wurden schließlich die Seiten gewechselt. Auch nach der Halbzeitpause waren die Wieblinger zwar bemüht konnten aber den Abstand lange nicht verkürzen. Sandhausen konnte mehrfach wieder auf 4 Tore erhöhen. Doch der TSV gab sich schon wie im ersten Heimspiel gegen den TSV Rot II zu keinem Zeitpunkt des Spiels auf und wurde mit zunehmender Spieldauer immer stärker. Vor allem der eingewechselte Stephan Gutfleisch brachte mit einigen starken Würfen aus dem Rückraum sein Team wieder in Schlagdistanz. Dem SC merkte man jetzt deutlich an, dass das Spiel Kraft gekostet hatte. Immer mehr Würfe fanden nicht mehr ins Tor der Wieblinger. Thomas Dörr startete noch zu zwei direkt vom Anwurf verwandelten Toren durch und setze die Gäste damit weiter unter Druck. Als beim 24:24 der erste Ausgleich fiel stand die Halle Kopf und die wieder zahlreich erschienen Fans peitschten ihre Farben frenetisch nach vorne.
Sandhausens Trainer war dann schließlich mehr damit beschäftigt mit den Schiedsrichtern zu diskutieren als Ordnung ins Spiel seiner Mannschaft zu bringen.
Als der TSV zwei Minuten vor dem Ende der Partie mit 30:27 in Führung ging, war der Handballkrimi endgültig zugunsten der aufopferungsvoll kämpfenden Gastgeber entschieden. Die Mannschaft lag sich in den Armen und feierte mit ihren Fans den alles in allem verdienten Sieg. Ein Lob gebührt aber auch den Gästen aus Sandhausen, die in dieser Form sicher noch der ein oder anderen Mannschaft Probleme bereiten können.
Für den TSV Wieblingen waren die beiden Punkte vor allem im Hinblick auf die schwere Auswärtspartie beim TSV Steinsfurt in der nächsten Woche sowie dem anschließenden Heimspiel gegen den Meisterschaftsfavoriten aus Malsch, enorm wichtig.