Ein seltenes Spektakel bot sich am Wochenende den Besuchern im Sportzentrum West: Eine Partie Feldhandball – das hatte es seit Jahrzehnten nicht gegeben. Als Wettkampfsport ist diese ursprüngliche Variante des Handballspiels Mitte der 1970er Jahre eingeschlafen. Im Rahmen des Sportfestes zur 125-Jahr-Feier des TSV Wieblingen gab es nun eine einmalige Wiederkehr dieser fast vergessenen Sportart, die heutige Spielergenerationen allenfalls aus Erzählungen ihrer Eltern oder Großeltern kennen.
Der TSV bot eine Auswahl erfahrener und ehemaliger Spieler auf (die gleichwohl noch nie selbst auf dem Großfeld gespielt haben dürften). Passend zum historischen Anlass liefen die Gastgeber in schwarz-weißen Nostalgie-Trikots im 1954-Stil auf. Zu Gast war eine Delegation des TV Edingen.
Bei bestem Wetter lieferten sich die benachbarten Vereine einen offenen, unterhaltsamen Schlagabtausch – wobei der Spaß an der einmaligen Aktion eindeutig im Vordergrund stand. Angefeuert von den eigenen Anhängern behielten die TSVler die Oberhand und feierten einen 20:17-Erfolg. So viel Spaß machte Spielern und Zuschauern das Spiel auf dem Fußballplatz (und auf Fußballtore), dass der Wunsch nach einer dritten Halbzeit die Runde machte. Die gab es jedoch nur im übertragenen Sinn – das Vereinsjubiläum bot dazu reichlich Gelegenheit.
Damit dürfte Feldhandball die einzige Disziplin sein, in der der TSV Wieblingen von sich behaupten kann, in diesem Jahrtausend noch ungeschlagen zu sein!