Sonntag, 1. April 2012, Kaiserwetter. Von dem Gespann aus Riesentraktor und Rolle, die das Ende des Wieblinger Sommertagszugs ziert, strahlen glückliche Kinderaugen nach allen Seiten. Sie, die kleinen gelben Trikotträger unserer E-Jugend, haben einen entscheidenden Vorteil: Sie werden den Weg von der Föbelschule bis zum Kerweplatz chauffiert und obendrein mit leckeren Sommertagsbrezeln bedient.
Andere müssen dafür Schweißarbeit verrichten, indem sie mit eingeschränktem Sichtfeld die Butzen eben über die bezeichnete Strecke schieben. Wie jedes Jahr ertönen beim Klettern in die Butzen altbekannte Schreie. „Oh, hat es hier viele Spinnennetze drunter!“ oder „Oh, ist das eklig!“ In letzterem Falle ist unseren tapferen Jungs aus C- und B-Jugend dann in der Regel noch ein achtbeiniger Bewohner eines solchen Netzes Richtung Nase geklettert.
Und zu guter Letzt, dafür jedoch ganz vorne, führen die „Schneemänner“ Michael Dörr und Ingmar Bender den Sommertagszug an.
Es ist jedes Jahr immer wieder schön zu beobachten, mit welchem Feuereifer unsere Kleinen beim Schmücken der Rolle mithelfen und mit welcher Begeisterung und mit welchem Spaß die Großen sich bei diesem guten alten Brauch unter der Leitung des Stadtteilvereins einbringen.
Dies ist ein wesentlicher Baustein der Philosophie in der Jugendarbeit unseres Handballnachwuchses, die eben nicht in nur Leistung, Punkte, Tore und Meisterschaften mündet, sondern wie dies in einem gemeinnützigen Verein sein sollte, sich die Pflege des Brauchtums und der Traditionen, die Freizeitgestaltung und die Pflege von Freund- und Kameradschaften auf die Fahne schreibt. Auch wenn wir die genannten Erfolge natürlich immer wieder gerne feiern.
Ein besonderes Dankeschön gilt der Familie Rainer Treiber, die uns ihr Gespann wie die vorangegangenen Jahre auch zur Verfügung gestellt hat sowie an Marc Treiber, der uns sicher durch den Wieblinger Straßendschungel manövriert hat. Dies gilt genauso für Michael Dörr, der in dieses Event (wie man wohl heute sagt) jede Menge Mühe, Liebe und Zeit investiert hat.
Kai Neureuther