Dem Tabellenführer alles abverlangt

TSV Wieblingen – PSV Heidelberg 26:27

Mit Spannung erwarteten die Handballer des TSV Wieblingen Abend den Tabellenführer vom PSV Heidelberg zum Derby im Sportzentrum West. Nach den guten Leistungen in den Wochen zuvor wollte man dem aktuellen Tabellenführer, der in der bisherigen Saison lediglich drei Punkte abgeben musste, einen heißen Tanz liefern und beide Punkte in Wieblingen behalten.

Aber auch dem PSV waren die starken Vorstellungen des TSV Wieblingen in den vergangenen Spielen nicht entgangen und Gästetrainer Frank Denne wusste zudem um die Heimstärke der Gastgeber. Aus diesen Gründen war der Tabellenführer von Anfang an darauf aus, das Spiel frühzeitig zu entscheiden und sich schnellstmöglich von den Hausherren abzusetzen. So legte der PSV gleich rasant los und der TSV Wieblingen, der ohne seinen verletzen Kapitän Christian Dörr antreten musste, hatte in der Abwehr immer wieder das Nachsehen. Die Gäste konnten sich über 1:3 und 4:8 beim Stande von 5:10 erstmals auf fünf Tore absetzen.

In dieser Phase bekam das Team um Abwehrchef Daniel Rautenberg die Offensive der Gäste zwar immer besser in den Griff, doch ließ man die daraus resultierenden Chancen im Angriff teilweise sträflich aus. Reihenweise scheiterten die Wieblinger Angreifer frei vor dem Tor am Pfosten oder den eigenen Nerven. So konnte der PSV sich schließlich beim Stande von 7:15 auf ganze acht Tore absetzen. Die meisten Zuschauer in der Halle gaben jetzt keinen Pfifferling mehr auf die Wieblinger Mannschaft und alles sah nach einem souveränen Sieg des Tabellenführers aus. Mit 9:16 und sieben Toren Rückstand wurden schließlich die Seiten gewechselt. Mit dem was danach passierte hatte wohl keiner in der Halle und am allerwenigsten die bis dato stark spielenden Gäste vom PSV gerechnet.

Der TSV Wieblingen bekam die Gäste in der Abwehr immer besser in den Griff und der junge Toni Kirchner im Tor tat sein übriges dazu und vereitelte reihenweise gute Gelegenheiten der Gäste. Im Stile einer Spitzenmannschaft kämpfte sich der TSV Tor um Tor an den PSV heran. Trotzdem die Chancenauswertung zu Beginn der zweiten Hälfte weiterhin nicht optimal war kam die Sicherheit langsam auch im Angriff zurück. Dies lag auch am eingewechselten Kreisläufer Daniel Zach, der sein bestes Saisonspiel machte und zeigte das er auf dem Weg ist eine feste Größe im Team von Steffen Hahn und Thomas Embach zu werden. Der junge Zach verwandelte nicht nur alle Siebenmeter in der zweiten Hälfte, nachdem seine Mitspieler bereits dreimal gescheitert waren, sondern arbeitete viel für seine Mitspieler am Kreis und netzte selbst noch viermal aus dem Feld ein.

Immer wieder gelangen den Gastgebern jetzt sehenswerte Angriffskombinationen die erfolgreich abgeschlossen werden konnten. Auch das Publikum merkte langsam, dass wieder etwas geht und unterstützte die Mannschaft lautstark was zusätzliche Kräfte freisetzte. Mitte der zweiten Halbzeit war der komfortable 7 – Tore Vorsprung des PSV auf 3 Tore zusammengeschmolzen und spätestens jetzt glaubte jeder in der Halle daran das eine Sensation möglich ist. Dem Tabellenführer fiel nichts mehr ein und die Mannschaft um den führenden der Torschützenliste Phil Nitze, konnte sich nur noch über Einzelaktionen im Spiel halten. Beim 25:25 konnte Wieblingen erstmals wieder ausgleichen. Doch die Gäste gaben nicht auf und zeigten warum sie in dieser Saison zu Recht auf dem ersten Tabellenplazt stehen. Daniel Naber schoss die Gäste von der linken Außenposition wieder mit 26:25 in Führung. Doch wieder konnte der TSV ausgleichen.

Im Gegenzug bekamen die Gäste einen Siebenmeter zugesprochen, den Phil Nitze sicher verwandeln konnte. Der TSV spielte jetzt mit 6 gegen 4, schaffte es aber leider nicht mehr sich eine optimale Schussposition zu erarbeiten. Dennis Nold scheiterte mit dem letzten Wurfversuch von Linksaußen an Gästekeeper Maximilan Denne und so war die Niederlage besiegelt.

Trotz der zweiten Heimniederlage in dieser Saison, konnte man deutlich sehen, dass die Mannschaft auf einem guten Weg ist und mittlerweile gegen die Spitzenteams der Liga mithalten kann. Allerdings muss dringend an der mangelnden Chancenauswertung gearbeitet werden. Alleine acht Pfostentreffer, nach freien Gelegenheiten sowie drei vergebene Siebenmeter sprechen ein deutliche Sprache und hätten die Möglichkeit auf einen doppelten Punktgewinn geboten.

Jetzt gilt es in den letzten vier ausstehenden Partien gegen möglichst viel Punkte zu holen, um sich in der Tabelle noch ein paar Plätze nach oben zu arbeiten. Der erste Schritt in diese Richtung soll schon am kommenden Wochenende beim Auswärtsspiel in Steinsfurt gemacht werden.

Steffen Hahn

Für den TSV Wieblingen spielten und trafen:
Tor:
Toni Kirchner, Thorsten Richter
Feld: Tobias Müller (2), Markus Müller, Stefan Junkert (1), Thomas Dörr (3/1), Lucas Gartner, Daniel Beyer, Stephan Gutfleisch (1), Daniel Zach (7/4), Daniel Rautenberg (5), Sven Fischer, Dennis Nold (2), Michael Hofmann (3)

Für den PSV Heidelberg spielten und trafen:
Tor:
Maximilian Denne
Feld: David Heidel (1), Michael Weigel (1), Bastian Steinmatz (5), Benjamin Schneider (1), Daniel Naber (6), Marcel Bernickel (2), Marc Hornung (1), Jochen Zehnder, Phil Nitze (7/3), Peter Hofmann (4/1)

 

 

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