Über Winter auf potentiellem Abstiegsplatz

TSG Wiesloch II – TSV Wieblingen 36:31

Nach dem guten Heimspiel in der Vorwoche gegen die Reserve des TSV Rot schafften es die Handballer des TSV Wieblingen leider nicht, die gute Abwehrleistung auch im Auswärtsspiel gegen die TSG Wiesloch II abzurufen. Am Ende musste sich die Mannschaft um Christian Dörr mit 31:36 geschlagen geben und verpasste damit Chance, sich entscheidend von den Abstiegsplätzen zu distanzieren und den Anschluss an das Mittelfeld herzustellen. Besonders bitter ist diese Niederlage auch deswegen, weil Wiesloch jetzt in der Tabelle wieder vorbeigezogen ist. Aber der Reihe nach.

Schon vor dem Spiel war beiden Mannschaften anzumerken, dass es an diesem Abend eigentlich um vier statt um zwei Punkte gehen würde. Beide Mannschaften präsentierten sich deshalb schon beim Aufwärmen aggressiv und gewillt das Spiel heute für sich zu entscheiden. Bei einer Niederlage hätte der Abstand zwischen Wiesloch und Wieblingen bereits vier Punkte betragen. Dies wollte die Mannschaft um Haupttorschütze Benjamin Böhler unbedingt verhindern.

Auch Wieblingen wusste um die Bedeutung und startete gut in die Partie. Der TSV ging 1:0 in Führung und konnte der TSG im Anschluss gleich noch einen Ball heraus fangen. Den daraus resultierenden Konter konnte der TSV allerdings freistehend vor dem Keeper der Gäste nicht nutzten. Genau in dieser Situation zeigte sich eine der beiden Schwächen der Wieblinger an diesem Abend. Zuviel Chancen wurde freistehend vergeben. Die zweite Schwäche war eindeutig das Abwehrspiel. Die Aggressivität, die noch gegen Rot eine der großen Stärken gewesen war, fehlte an diesem Abend. So konnten sich die Halbspieler der Hausherren immer wieder durchsetzen, oder der Ball fand den Weg zum freistehenden Kreisläufer. Trotzdem konnte das Team von Klaus Adler und Steffen Hahn die Partie in der ersten Hälfte offen gestalten und musste nach einem direkt verwandelten Freiwurf der Wieslocher lediglich mit einem Zwei-Tore-Rückstand in die Pause gehen.

Da man die Hausherren am Schluss der ersten Halbzeit gut im Griff hatte, wollte man in der zweiten Halbzeit sofort den Anschluss herstellen und das Heft in die Hand nehmen. Doch nachdem man wieder vier freie Chancen hintereinander vergeben hatte und die TSG zwei Konter verwandeln konnte, hatte man sich durch die eigenen Fehler noch weiter ins Hintertreffen gebracht. Im Verlauf der zweiten Hälfte konnte die TSG dann durch die immer schwächer werdende Abwehr des TSV ihren Vorsprung sogar auf neun Tore ausbauen. Ein Debakel kündigte sich an. Die Umstellung auf eine offensive Deckung brachte jedoch noch mal die Möglichkeit, heranzukommen und zumindest Ergebniskosmetik zu betreiben. Beim 34:30 waren es wieder nur vier Tore Differenz. Doch wieder vergab man zwei freistehende Chancen und verpasste es dadurch, das Ergebnis am Ende noch erträglicher zu gestalten.

Alles in Allem war es aber aufgrund der konsequenteren Spielweise sowohl im Angriff wie auch in der Abwehr ein verdienter 36:31 Sieg der Gastgeber. Bester Spieler an diesem Abend auf Wieblinger Seite war Daniel Beyer, der insgesamt sechs seiner acht Chancen zu teilweise sehenswerten Treffern von der Rechtsaußenposition verwandelte.

Jetzt ist es wichtig, die Winterpause zu nutzen, um sich zu sammeln, und dann geht es in den ersten beiden Spielen des neuen Jahres gegen den TV Dielheim und im Derby beim TSV Handschuhsheim darum, die schlechte Vorrunde vergessen zu machen und sich Luft im Kampf gegen den Abstieg zu verschaffen.

Für den TSV Wieblingen spielten und trafen:
Tor: Thorsten Richter, Basti Rautenberg
Feld: Stephan Gutfleisch (5), Thomas Dörr, Christian Dörr (6/2), Sven Fischer, Markus Müller, Antonio Madeo (1), Daniel Beyer (6), Daniel Zach, Michael Hofmann (1), Tobias Müller, Daniel Rautenberg (4), Dennis Nold (4), Christof Neureither (3)

Für die TSG Wiesloch II spielten und trafen:
Tor:
Dominik Delfs, Jan Ziefle
Feld: Philip Klingmann (7/3), Benjamin Böhler (8), Oliver Wolfbeisz (2), Florian Steinmann (1), Nico Baumgärtner (4), Paul Hirschmann (1), David Späth (2), Timo Lampert (10), Sören Scharm, Jonas Ziehensack, Luca Messerschmidt (1)

Steffen Hahn

 

 

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