TSV Wieblingen – TSV Meckesheim 32:31
Im Zeichen der Trauer um Abteilungsleiter Karl-Wilhelm Junkert ging die 1. Mannschaft in das wichtige Spiel gegen den TSV Meckesheim, den Tabellenvorletzten mit bis dahin nur einem Sieg auf dem Punktekonto.
Die Wieblinger legten einen nervösen Start hin. Einfache Ballverluste häuften sich, Pässe gingen ins Nirgendwo. Mehrfach vergaben die TSV-Schützen beste Chancen frei vor dem Tor. Im Gegenzug konnte Meckesheim nach Herzenslust kontern. Auch aus dem sortierten Angriff schafften es die Gäste, die Heim-Abwehr mit einfachen Mitteln auszuhebeln. Die Folge: Über 1:4 zog Meckesheim auf 6:12 weg. Drei Tore in Folge ließen Wieblingen ansatzweise aufschließen (9:12 / 23. Minute). Doch dabei blieb es.
Eine symptomatische Szene aus der 25. Minute: Markus Müller kämpft sich durch die Gästeabwehr und bekommt einen berechtigten Siebenmeter. Zornig, dass es für einen Schlag ins Gesicht nicht auch eine Zeitstrafe gibt, reklamiert er beim Schiedsrichter – und kassiert dafür seinerseits zwei Minuten auf der Bank. Daniel Zach vergibt den Strafwurf – und statt weiter aufzuschließen, muss der TSV in Unterzahl zusehen, wie der Rückstand weiter anwächst.
In der zweiten Hälfte setzte sich das traurige Spektakel zunächst weiter fort. Meckesheim führte den TSV mit einem Vier-Mann-Konter oder durch Heber (Mittelmann Marc Hoffmann) regelrecht vor. Nur durch Undiszipliniertheiten hielt Meckesheim die Gäste im Spiel, das beim 20:27 längst entschieden schien. Zwei direkte Rote Karten bremsten jedoch ihren Siegeszug, eine eindeutig berechtigt, die andere zumindest vertretbar. Doch auch die Wieblinger Jungs bekamen es mit den beiderseits kleinlichen Schiedsrichtern zu tun. Zahlreiche Zeitstrafen folgten.
Es dauert bis zehn Minuten vor Schluss, bis Wieblingen endlich ins Spiel fand. Urplötzlich, als sei ein Schalter umgelegt worden, gelang Treffer um Treffer. Der eingewechselte Thorsten Richter entschärfte einige Bälle, der TSV konterte. Das 27:30 in der 54. Minute brachte die Hoffnung wieder – und Wieblingen holte weiter auf. Den Gästen gelang nun nichts mehr. Die Halle stand Kopf und witterte ein sensationelles Comeback. Ging da noch was?
Da ging noch was – das 30:31 durch Thomas Dörr (58.) zeigte es. Doch wieder stellte sich Wieblingen selbst ein Bein: Bei der offenen Manndeckung stand Daniel Rautenberg zu nah am Anwurfpunkt – eine Zweiminuten-Strafe war die Folge. Kann man geben, tut aber nicht jeder. Im nächsten Angriff wurde Thomas Dörr klar beim Torwurf gehindert, was aber ohne Folgen blieb. Dank Richter im Tor konnte erneut Thomas Dörr eine Minute später tatsächlich zum 31:31 ausgleichen. Und wie hätte es passender sein können – der gerade erst aufs Feld zurückgekehrte Daniel Rautenberg erzielte zehn Sekunden vor Schluss die umjubelte 32:31-Führung. Der letzte Meckesheimer Angriff brachte außer einer Zeitstrafe für Tobias Müller keine Veränderung mehr.
Wieder einmal hatte die Mannschaft mit großem Kampfgeist ein Spiel gedreht und für sich entschieden. Beibt die Frage, wie ein kollektiver 45-Minuten-Ausfall zu erklären ist – und wie sich das künftig verhindern lässt.
Für den TSV Wieblingen spielten und trafen:
Tor: Bastian Rautenberg, Thorsten Richter
Feld: Markus Müller 1, Christian Dörr 7/5, Thomas Dörr 6/1, Antonio Madeo 5/1, Daniel Beyer 1, Lukas Würtele 1, Daniel Zach 3, Daniel Rautenberg 6/1, Tobias Müller 2, Dennis Nold, Sven Fischer, Stephan Gutfleisch.
Für den TSV Meckesheim trafen:
Marc Leifengrath 8/2, Steffen Dollinger 9, Marten Rath 6, Marc Hoffmann 3, Andreas Schweizer 2, Sascha Köttig 1, Patrick Welke 1.