Nachdem unsere 1b in der vergangenen Saison noch um Haaresbreite am Aufstieg in die Landesliga vorbeigeschrammt war, zeigte sich in der Hinrunde der aktuellen Spielzeit, dass ein weiteres Jahr in der 1. Bezirksliga scheinbar doch ganz wohltuend für die Entwicklung der Mannen um das Trainergespann Kaltschmitt/Richter sein könnte. Denn die Trauben hängen auch in der dieser Klasse hoch, umso mehr, nachdem aus der Landesliga nicht weniger als drei Mannschaften dazugestoßen sind, um das Feld der Aufstiegsanwärter rund um Edingen und Ketsch noch weiter zu vergrößern. In dieser ausgeglichenen Liga kann an einem guten Tag jeder jeden schlagen, umgekehrt rächt es sich postwendet, wenn man als Team in einer Partie nicht sein volles Können abrufen kann.
Dies mussten auch unsere Wieblinger Jungs ein ums andere Mal schmerzhaft erfahren. Dabei sollte sich die Punkteausbeute fast schon paradoxerweise umgekehrt zum eigenen Auftreten gestalten: so wurden eben jene Spiele gewonnen, in denen – vor allem in der Chancenausbeute – deutlich Luft nach oben blieb und umgekehrt verpasste man es sich in eigentlich guten Spielen zu belohnen. Hier kassierte man knappe Niederlagen, nachdem man zum Teil lange in Führung lag oder sich bis kurz vor Schluss noch absolut in Schlagweite befand. Ausnahmen bildeten lediglich der deutliche Derby-Erfolg in Handschuhsheim sowie die krachende Niederlage beim TV Brühl.
Doch der Reihe nach: in den ersten beiden Spieltagen gewann man zunächst zuhause gegen den TSV Rot-Malsch 3 und eine Woche später beim TV Friedrichsfeld 2 jeweils mit 27:21, ohne dabei sonderlich zu glänzen. Profitieren konnte man vor allem beim starken Torhüterduo Rehberger/Kohl sowie dem fahrigen Umgang der generischen Mannschaften mit besten Tormöglichkeiten. Mit vier Punkten im Gepäck ging es also zum, zugegeben nicht einfachen, Auswärtsspiel in Brühl, wo man mit einer bitteren 16:33-Pleite abgespeist wurde und daran erinnert werden sollte, dass jeder Punkt in dieser Liga hart erkämpft werden muss. Die folgenden drei Partien standen dann symptomatisch für den Verlauf der Hinrunde: nach einer eigentlich ansprechenden Leistung, bei der man sowohl spielerisch als auch kämpferisch gut mithalten konnte, unterlag man den gegnerischen Teams aus Bammental, Viernheim und Sandhausen jeweils knapp und nach eigener Führung. Jedes dieser Spiele wurde erst in den letzten zehn Minuten entschieden und hätte gleichermaßen in die andere Richtung ausgehen können – tat es aber letzten Endes nicht. So stand man am Tag der deutschen Einheit, bei einem vorgezogenen Spiel der Rückrunde, im benachbarten Eppelheim schon gehörig unter Druck. Es musste dringend wieder gepunktet werden, um die Abstiegsplätze zu verlassen und gleichzeitig den direkten Konkurrenten zu distanzieren. Dies gelang nur teilweise, da in einer umkämpften, dennoch selten hochklassigen, Partie ein vier Tore Vorsprung zu Beginn der zweiten Hälfte leichtsinnig verspielt wurde. Kapitän Julian Wansorra rettete mit seinem Tor zum 18:18-Ausgleich glücklicherweise noch den schmeichelhaften Punktgewinn. Im anschließenden Heimspiel gegen den Tabellenführer aus Edingen zeigte sich die Mannschaft zunächst wie ausgewechselt, nach gut 20 gespielten Minuten führte man dank einer Reihe von starken Abwehraktionen und daraus resultierenden Kontertoren mit 14:7. Leider musste man in der zweiten Hälfte, dem hohen Tempo ein wenig Tribut zollen und worauf die Edinger zeigten, dass sie nicht umsonst den Platz an der Sonne inne halten. So konnten sich die Gäste Tor um Tor herankämpfen, während sich unsere Farben immer schwerer taten eigene Treffer zu erzielen. So wurde auch diese Begegnung knapp verloren und mit der TSG aus Ketsch wurde der nächste selbsternannte Aufstiegsaspirant nur eine Woche später im heimischen Sportzentrum West empfangen. Wie schon in der vergangenen Runde, in der man sich mit 23:23 trennte, entwickelte sich ein umkämpftes Spiel, bei dem sich keine Mannschaft entscheidend absetzten konnte. Doch wie in der Vorsaison zeigten sich die Gäste in den entscheidenden Momenten einfach einen Ticken abgezockter und konnten dadurch dieses Mal sogar beide Punkte aus Wieblingen mitnehmen (25:26). Somit war die Ausgangslage vor den letzten drei Begegnungen klar: nur drei Siegen aus den letzten drei Spielen würden reichen, um den Anschluss an das tabellarische Mittelfeld wiederherzustellen. Mit dieser Zielsetzung vor Augen gelang es ausgerechnet im Derby bei der Handschuhsheimer Reserve einen deutlichen 37:26-Auswärtserfolg zu erzielen und somit endlich wieder doppelt zu punkten. Auch im darauffolgenden Match, dem „Rückspiel“ gegen den TV Eppelheim 2 konnte man das Feld als Sieger verlassen. Zwar machte man sich durch unzählig vergebene Großchancen (die Statistikabteilung notierte etwa, dass nur 9 der 20 herausgespielten Kontermöglichkeiten verwertet wurden) das Leben selbst schwer, konnte aber am Ende einen 26:22-Erfolg feiern. Dadurch wurde ebenfalls der wichtige direkte Vergleich mit einem direkten Konkurrenten gegen den Abstieg gesichert. Zum Abschluss der Hinrunde stand die vermeintlich einfachste Aufgabe beim, noch sieglosen Schlusslicht, in Hockenheim an. Einige äußerst knappe Niederlagen des Schlusslichts zuhause ließen jedoch vermuteten, dass es sich dabei keinesfalls um einen Selbstläufer handeln sollte. So kam es dann auch: man lag bereits früh in Führung und war schnell mit fünf Toren enteilt, doch dauerte es bis zur Mitte der zweiten Halbzeit, bis man einen komfortablen Vorsprung von zehn Toren herausgespielt hatte und am Ende mit einem 27:34-Auswärtssieg die Hinrunde beendete. So fand die Hinrunde mit drei Siegen in Folge einen positiven Abschluss. Als ein Faktor dafür lässt sich, neben der Rückkehr einiger länger verletzter Leistungsträger, sicherlich auch die durchweg gute Stimmung und gegenseitige Unterstützung der Mannen rund um Kapitän und Routinier Steffen Jung anführen.
So steht nach 12 von 24 Begegnungen ein 8. Tabellenplatz zu Buche. Die ersten drei Plätze sind bereits unerreichbar enteilt, Platz 4 scheint somit das Maximalziel für diese Saison zu sein. Allerdings muss sich der Blick zunächst auch nach unten richten, denn mit Platz 11 ist der erste der drei Abstiegsplätze und lediglich zwei Punkte entfernt. Es warten also noch zwölf spannende Partien auf unsere 1b, die ersten beiden sind dabei jeweils schwere Auswärtsaufgaben in Birkenau und Rot-Malsch, im Anschluss folgenden dann drei Spiele in Folge im heimischen Sportzentrum, welches im neuen Jahr gerne wieder, wie bereits in der Vorsaison geschehen, zur uneinnehmbaren Festung mutieren darf.