Der Stachel sitzt tief
Die Wieblinger Verbandsligareserve startete am vergangenen Sonntag, den 20.09.2020 in die Saison 20/21.
„Der mittlerweile recht häufig verwendete Name Moskito ist von dem spanischen und portugiesischen Wort Mosquito (wörtlich: kleine Fliege) abgeleitet, das ebenfalls Mücke bedeutet“.
Bei der Mückenart der Ketscher Handballer handelt es sich wohl um die „Culex Pipiens“, im deutschen auch die Gemeine Stechmücke genannt. Denn der TSV hat sich im ersten Rundenspiel sehr stark gestochen. Man hofft auf eine schnelle Genesung ohne weitere Folgen.
Die Vorbereitung auf das Spiel war nicht einfach, stand hinter dem Rundenbeginn noch lange ein Fragezeichen, so hatte man erst Freitag die Gewissheit, dass die Saison pünktlich starten würde. Neben den Coronaregeln und den von Verein zu Verein unterschiedlichen Hygienekonzepten, kam mit Ketsch eine unbekannte Mannschaft mit fremder Halle und der allseits beliebten Hassliebe Harz auf die Wieblinger zu.
Zum, in der letzten Saison herausragend aufspielenden, Rückraumduo Ureich/ Wansorra-Talk kam ein aufstrebender Youngster S. Schmittlerer auf Rückraum Mitte dazu. Karch im Tor, Winkelhausen und Hoffmann auf den Außenbahnen und Zach am Kreis komplettierten die Starting 7.
Die 1b startete stark und ging mit 2:0 in Führung.
Besonders in der Anfangsphase zeigte Torhüter Kristoffer Karch, welches Potenzial in dem 2001er steckt!
Der Sohn des Botschafters der sehr gesunden und selenhaltigen Paranuss aus Bolivien parierte direkt 3 Großchancen der guten Moskitoflügelzange.
Ein schnelles Tempospiel der Ketscher und ein schwaches Rückzugsverhalten der Lobster ließen die Moskitos mehrfach zu einfachen Toren kommen.
Nur Tore von Ulrich und Hoffmann hielten das Spiel bis zum 5:5 (11. Minute) offen.
Auch der junge Schmittlerer auf der Mitte zeigte gute Ansätze.
Auf einmal kam ein Bruch ins Angriffsspiel der Wieblinger, man wurde unsicher und nahm sich viele Halbchancen, die jeweils in Tempogegenstößen und erfolgreichen zweiten Wellen der Gegenseite endeten.
Beim Spielstand von 10:5 (19. Minute) nahm Trainer Richter die Auszeit.
Diese und vereinzelte Spielerwechsel zeigten leider nicht die erhoffte Wirkung: Ketsch setzte sich von 11:5 über 14:6 weiter auf 16:8 Halbzeitstand ab.
Wer auf ein klassisches Handballwunder hoffte, wurde leider enttäuscht.
Das Spiel der zweiten Halbzeit ähnelte dem der ersten sehr: Durch Verunsicherung wegen des im Spielverlauf zunehmend klebriger werdenden Balls (ein Schelm, wer böses dabei denkt) und weniger Bewegungsbereitschaft ohne Ball im Angriff, nahm die Differenz im Ergebnis zu. 16:9, 21:10, 31:18 Endstand.
Und obwohl das Spiel sehr deutlich verloren ging und Ketsch an diesem Sonntag eindeutig die bessere Mannschaft war, so konnte man doch auch positive Dinge aus diesem Spiel mitnehmen.
Ein weiser Mann sagte einmal:“Kopf hoch und wenn der Hals auch dreckig ist!“ Dies gilt es in der kommenden Woche im Training und am Sonntag im ersten Heimspiel gegen Weinheim zu beherzigen und vorallem an den gemachten Fehlern zu arbeiten. Denn wie ein anderer weiser Mann sagte: „Fehler zu machen ist wichtig und gut, den selben Fehler zweimal zu machen ist Dummheit.“
Noch positiv zu erwähnen sei, dass Trainer Thorsten Richter jedem Spieler Spielanteile gegeben hat! Nur so kann sich die Mannschaft auch in solchen Spielen weiterentwickeln
Mit Weinheim erwartet den TSV ein weiterer unbekannter Gegner. Doch zuhause muss man den Pokalfinalisten 2020 erst einmal schlagen. Wir freuen uns auf eure Unterstützung in diesen schweren und eigenartigen Zeiten. Bleibt gesund.
Nur der TSV
Ehrenkapitän auf Lebzeit Thomas Dörr stand dieses Mal leider nicht für ein Interview zur Verfügung.
Nun heißt es noch Abschied zu nehmen. Abschied von Fulgencio „Lelo“ Samudio Benitez.
Denn für ihn war es leider vorerst das letzte Spiel im blauen Trikot. Der immer gut gelaunte, herzensgute Junge aus Paraguay, der zusammen mit Carlos Samaniego, dem die gleichen Attribute zuzuschreiben sind, vor gut einem Jahr den Weg in unsere Halle gefunden hat, ist in dieser Zeit viel mehr als nur ein guter Mitspieler geworden. Bierwart, Weizentrinker, Spaßvogel, Mitbewohner. Und vor allem: ein richtig guter Freund!
Lelo: wir wünschen Dir auf Deinem weiteren Wege alles erdenklich Gute. Bleib so wie du bist. Wir werden Dich bei uns vermissen und freuen uns darauf, dich und Carlos wiederzusehen! Vielen dank für die Zeit! Adios Amigo! Y siempre una mano de ancho de agua bajo la quilla!